Donnerstag, 30. Juli 2015

Der erste Tag in Windhoek

Von tollem und verrücktem Essen und einer kalten Nacht


Gestern endete mein Blogpost, als ich euch erzählte, dass nun das Abenteuer "Home Affairs" ansteht. Das habe ich mittlerweile mit Bravour geleistet. Oder zumindest die namibischen Beamten. Aber etwas holprig war der Weg dahin trotzdem. Doch langsam von vorne. Wir haben uns zu viert bei Home Affairs getroffen und uns dort in die richtige Schlange gestellt. Es ging recht langsam voran aber das ist man ja auch aus Deutschland gewohnt. Im Laufe des Wartens kamen immer wieder Leute und haben uns verwirrt gefragt wo das Ende der Schlange war. Na, wir?! Doch es kamen immer mehr und wir mussten uns langsam merken wer nacheinander kam. Wir haben uns echt gefragt wie die Namibianer sich das immer merken konnten, bis Laura, die auch zu uns gehört, uns aufgeklärt hat, dass sich alle immer auf die Stühle neben der Reihe setzen und weiter rutschen sobald die Schlange weiter geht. Stehen ist als nicht üblich, dazu sind die Namibier anscheinend zu faul :D

Endlich dran gekommen wurden wir zum zuständigen Beamten weiter geleitet. Zumindest vor die richtige Tür. Eintreten durften wir nicht. Zwischendurch kamen immer wieder verschiedene Leute raus und wir haben unsere Geschichte aufgesagt, was unser Begehren sei. Sie verschwanden wieder rein und nichts passierte. Nach etwa einer Stunde im Gang stehen (hier gab es leider keine Stühle), kam dann die richtige Dame heraus und war wohl nicht so begeistert, dass wir hier waren. Sie hat dann unsere Pässe eingesammelt und gesagt sie schaut mal. Da dachten wir uns schon, dass das ja toll werden wird wenn sie jetzt schon so eine Motivation und Begeisterung an den Tag legt. Naja, nach etwa einer weiteren knappen Stunde kam sie wieder raus, hatte aber nur für zwei von uns, ich und Lisa, einen permit letter dabei. Die anderen Unterlagen könne sie jetzt nicht finden und sie sollen doch morgen wieder kommen. Was für uns super war, war jetzt für Brita und Christiane natürlich echt doof. Wir hatten uns ja zum Teil schon drauf eingestellt für den permit mehrere Tage zu brauchen aber es war eben völlig willkürlich welche Anträge sie zuerst bearbeitete. Lisa und ich haben uns dann wieder angestellt und das Permit bezahlt, sowie unseren Pass zum stempeln abgegeben. Wir müssen jetzt trotzdem jeden Tag wieder kommen und immer nachfragen ob der Pass nun gestempelt ist. Denn stempeln, das weiß man ja und ist völlig offensichtlich, braucht einige viele Tage um erledigt zu werden! Trotzdem sind wir jetzt legal im Land und das ist natürlich super.

Um unseren Erfolg zu feiern haben wir uns in ein schönes Straßencafe zum Mittag gesetzt. Und dort haben wir dann wirklich gut gegessen. Ich hatte einen Salat mit Avocado und Feta, bei dem das Dressing göttlich war, Lisa und Christiane hatten leckere Würstchen-Quiche und Brita Gamsbock. Das Fleisch von ihr war...zum niederknien! Um euch etwas neidisch zu machen, hier mal die "Wasser-im-Mund-zusammenlaufenden-Bilder":



Während des Essend konnten wir die Einwohner Windhoeks schön beobachten. Und hier merkte man auch wie anders alles war. Ich würde jetzt nicht behaupten, dass wir Deutschen gammelig rum laufen aber die Männer und vorallem die Frauen hier, sind immer richtig schick, modisch und auf hohen Schuhen mit tollen Frisuren. Also zumindest in der Innenstadt, mehr haben wir noch nicht gesehen. Im Einkaufszentrum haben wir uns dann erstmal eine Namibische Handynummer zugelegt und wollten dann fürs Abendessen etwas kleines einkaufen. Ja, also, ich habe mir immer namibische Supermärkte anders vorgestellt aber es gab so viel von allem. Regale um Regale, so furchtbar viel Auswahl. Ich war völlig überfordert. Die Bäckereiabteilung war am Besten. Ich dachte schon ich muss den Laden zusammen kaufen.


 Und das witzigste, es gibt statt Almdudler, hier Farmdudler :D


Irgendwie konnten wir uns doch zusammenreißen nicht zu viel zu kaufen und sind mit einem Baguette und Tütensuppen und Bananenbrot, sowie Wasser raus. Abends dann die Überraschung was das Baguette wirklich enthielt:


Die belegen ein Baguette ernsthaft mit Currywurst und Pommes! Aber überraschenderweise hat es echt gut geschmeckt. Mittlerweile sind richtig viele von uns hier angekommen und so wurde es noch ein echt geselliger Abend. Gesellig aber auch richtig kalt. Ab etwa halb sechs geht hier schon die Sonne unter und dann kühlt es sich dramatisch ab. Ich saß gestern mit Tshirt, Pulli, Windjacke und Poncho draußen und hab trotzdem gefroren. Nachts hatte es dann nur vier Grad und ich bin richtig froh mir einen langen Schlafanzug und dicke Socken eingepackt zu haben!

So, das wars dann auch schon wieder. Gerade passiert echt viel und da ich so gut Internet habe ist es leicht so viel zu posten. Es wird aber sicherlich nicht jeden Tag ein Post kommen. Lasst euch überraschen. Ich hoffe euch gehts gut in Deutschland, mir gehts auf jeden Fall super! Tausend Grüße!

Mittwoch, 29. Juli 2015

Mit dem Flugzeug über Wolke 7...

Von guten Filmen und einem nächtlichen Namibia

Yeah, das ist der erste Post aus Namibia! Hier im Hostel gibt es WLAN und deshalb bekommt ihr gleich berichtet was so alles bis heute passiert ist. Gestern, mit etwas Verspätung sind wir in Frankfurt gestartet. Mit dem Gepäck hatte alles hingehauen. Während des rund zehn stündigem Fluges konnte ich einige echt schöne Bilder machen, z.B. das hier, als wir direkt über der Wüste waren.

Ansonsten habe ich mir die Zeit mit Film schauen vertrieben (Gone Girl, Die Theorie der Unendlichkeit und Still Alice kann ich nun sehr empfehlen :D). Als wir dann in Windhoek um kurz vor acht (bei euch 21 Uhr) gelandet sind war es schon stockfinster. Die Sonne ist farbenreich bereits um kurz nach sechs unter gegangen.






Das Flugzeug war voll mit Familien und so hat es ewig gedauert bis wir am Schalter waren. Die Geschichte hätte dann noch ganz heikel werden können. Dadurch, dass wir nicht als Touristen einreisen, weil wir ja ein Praktikum machen, müssen uns die Beamten dort einige Tage in den Pass stempeln die wir uns dann legal im Land aufhalten dürfen. Während der Zeit müssen wir ins Ministry of Home Affairs um uns eine study permit zu holen. Einige der Studenten des Projekts, die vor uns eingereist sind hatten echt Probleme mit den Beamten da das Visum das wir für die Einreise gebraucht hätten, schon nach Deutschland geschickt wurde, allerdings nie zu uns durchgereicht worden ist. So war die Gruppe rund um Herrn Poschardt schon bekannt und obwohl sie nicht gerade erpicht waren, dass auch wir kein Visum vorzeigen konnten hat man uns eine ganze Woche in den Pass gestempelt. Damit war die erste große Hürde genommen und wir konnten uns wieder etwas mehr entspannen. Nachdem wir eine gefühlte Ewigkeit auf unsere Koffer gewartet haben, haben wir dann auch unseren Fahrer gefunden der uns zum Hostel bringen sollte. Ein sehr netter Mann und ganz angenehmer Fahrer. Die Fahrt nach Windhoek hat rund eine halbe Stunde gedauert und ich konnte einen ersten, kleinen Blick auf die Landschaft werfen: Sand, Erde, Gräser, Büsche… :D


Im Hostel angekommen war ich völlig erledigt, habe nur noch kurz mit dem WLAN allen Leuten Bescheid gesagt, dass ich gut angekommen bin und bin dann wie ein Stein ins Bett gefallen. Gerade haben Lisa (die mit mir mit geflogen ist) gefrühstückt und gehen jetzt dann ins Ministry of Home Affairs. Das nächste große Abenteuer.

Dienstag, 28. Juli 2015

Das große Abenteuer beginnt!

Afrika, ich komme...


Jetzt ist es endlich soweit! In weniger als sieben Stunden geht bereits mein Flug in Richtung Windhoek. Es ist gerade kurz vor vier und ich räume noch die letzten Sachen zusammen und mache mich so langsam fertig. Meine Mutter und meine Freunde werden mich später am Bahnhof in Nürnberg verabschieden, wenn ich in den ICE nach Frankfurt steige (wahrscheinlich auch mit ein paar Tränchen).

Heute, oder eher gesagt gestern, habe ich versucht zu packen. Ja versucht, denn es ist eine ganz schöne Odyssee, für ein halbes Jahr einen Koffer zu packen. Was muss mit, was darf da bleiben, was ist besonders teuer da unten und muss deshalb mitgebracht werden usw.? Beschränkt war das Gepäck eigentlich auf 20 Kilo plus 6 Kilo Handgepäck. Beim ersten Wiegen hatte alles schon über vier Kilo zu viel und als wir dann noch einmal abgespeckt hatten, immer noch 1,5 Kilo zu viel. Da steht man dann kurz mal da und möchte schreien, weil irgendwie alles wichtig ist, was sich noch im Koffer befindet. Nach großem Hin und Her haben wir uns dann dazu entschieden, fünf Kilo Übergepäck zu buchen. Das ist bei Condor, für 85€ zwar kein Schnäppchen, aber wenn man kurz vorm Verzweifeln ist, ist es wahrscheinlich die bessere Lösung.

Ich bin gespannt, was mir später in den zwei Stunden Zugfahrt so durch den Kopf gehen wird. Um 10 Uhr 15 geht mein Flug und landen werde ich um kurz vor halb acht in Windhoek. Es ist echt angenehm, dass es nur eine Stunde Zeitverschiebung gibt (Namibia ist ne Stunde zurück!). Hab gerade geschaut, welches Wetter aktuell in Windhoek ist: Also nachts hat es gerade neun Grad. Tagsüber wird es morgen so zwanzig Grad mit Wind, aber sonnig. So einen Winter kann man sich auch für Deutschland mal wünschen :D

So das war's jetzt erst mal für den letzten Post kurz vorm Flug, ich hoffe einfach, mit den Beamten am Windhoeker Flughafen läuft alles gut, drückt mir die Daumen! Ansonsten sieht Deutschland mich in 171 Tagen wieder!

Dienstag, 7. Juli 2015

Die Kameraausrüstung der kleinen...äh Frau!

Wie versprochen kommt hier ein kleiner Post zu meiner Kameraausrüstung. Ich hoffe ich werde in Namibia viele, viele schöne Fotos machen können. Und sicher werdet ihr hier auf dem Blog auch ein paar davon zu Gesicht bekommen. Eventuell interessiert es den ein oder anderen was ich so an Ausrüstung dabei haben werde (jeder andere darf diesen Post gerne überspringen, ich bin niemandem böse). Es sollte vielleicht dazu gesagt werden, dass ich wirklich nur hobbymäßig ab und zu fotografiere und deshalb ist das hier auch mehr ein Laientext.

Als ich erfahren habe, dass es für mich nach Namibia geht, da hab ich mich auch auf die Aussicht gefreut tolle Fotos von Tieren, der Wüste und der Landschaft dort zu machen. Klar, wird meine Ausrüstung etwas an Platz und meines ohnehin begrenzten erlaubten Gewichts des Gepäcks weg nehmen aber das muss dann eben so sein :)

Natürlich habe ich mich vorher etwas in Foren informiert welche Kameraausrüstung für so eine Erfahrung sinnvoll ist und dann habe ich auch etwas Geld investiert, um mir noch einige Dinge anzuschaffen. Zuerst zu nennen, ist hier wohl ein kleiner Blasebalg der sehr nützlich werden kann wenn der Wüstenstaub meine Kameralinse verschmutzt.


Zusätzlich dazu habe ich in einen UV-Filter investiert, der meine Linse vor dem Licht und der Sonne schützt. Da ich ja wirklich nur als Hobby fotografiere und das auch noch nicht so lange, habe ich jetzt nicht die superduper Kamera, aber ich bin trotzdem recht zufrieden damit und würde jetzt mal behaupten sie einigermaßen richtig und sinnvoll bedienen zu können ;) Fotografieren tue ich mit einer NIKON D-3100. Das ist ein Einsteigermodell von Nikon und dazu gab's damals ein normales Standardobjektiv. Was ebenfalls nicht fehlen darf, und gerade für die Langzeitbelichtungen in der Wüste extrem hilfreich sein wird, ist mein kleines, sehr leichtes Stativ. Zusammengeklappt lässt es sich wirklich gut transportieren und es ist schnell ausgeklappt und wird etwa 1,5 Meter hoch.


Auch ein Ersatzakku hat einen Weg in meine Kameratasche gefunden und zwei Speicherkarten, damit ich viele Bilder machen kann. Ich habe lange überlegt wie ich meine Bilder sinnvoll sichern werde, denn es besteht durchaus die Möglichkeit (ich will es nicht hoffen!), dass mein Laptop gestohlen oder kaputt geht. Deshalb werde ich einen Packen DVD-Rohlinge mitnehmen und die Bilder von Zeit zu Zeit darauf sichern. Wie gesagt, keine große Profiausrüstung aber, ich denke ausreichend für meine Bedürfnisse. Hoffentlich lohnt sich das alles und ich kann wirklich tolle Bilder machen! 

Wer vielleicht ebenfalls so fotobegeistert ist wie ich und noch einige Tipps zum fotografieren oder für die Ausrüstung hat, oder einfach so was los werden will, darf mir gerne unten einen Kommentar da lassen, ich freue mich! 

Ansonsten sagt mir mein Handy-Countdown, dass es nur noch 21 Tage sind...und weil ich noch unendlich viel zutun habe bis dahin, verabschiede ich mich mal. Tschau mit V!