Mittwoch, 23. Dezember 2015

Wochenendtrip nach Rundu

Fluss, Hitze und Chicken

Gnarf, ich weiß ich habe ganz furchtbar lange nichts mehr von mir hören lassen. Es gab auch einen Grund, diesen kann ich euch jedoch nicht sagen. Was ich sagen kann, es war nicht grundlos, dass ich so lange nichts mehr geschrieben habe. Ich war einfach überhaupt nicht in der Stimmung dazu. Jetzt jedoch, kommt mal wieder was hier. Wie habe ich die letzten Wochen verbracht? Die Schule ging vorbei mit großem, traurigen, tränenreichen Abschied von den Kindern. Ich habe ein Wochenende in Rundu verbraucht (in den Genuss diesen Berichts kommt ihr ganz gleich :) Dann habe ich eineinhalb langweilige Wochen im verlassenen Grootfontein verbracht bis ich nach Windhoek aufgebrochen bin. Ach ja, eine feuchtfröhliche Weihnachtsfeier der Schule gabs noch für uns. In Windhoek habe ich bei Anna in der Waldorfschule gewohnt. Sie ist ebenfalls beim Projekt dabei und die Unterkunft in der Waldorfschule war richtiger Luxus für mich. Natur, eine Küche in der ich mal für mich selbst kochen durfte und ein richtiger Fußboden! Ich habe also eine Woche Big-City-Life in Windhoek verbracht, viele Leute aus dem Projekt getroffen, mit unbekannten Leuten in Clubs getanzt und bereite mich jetzt darauf vor, dass Isabel, meine beste Freundin aus Deutschland, nach Windhoek kommt. Jetzt, hier jedoch noch ein kleiner Bericht mit vielen Bilder von meinem Trip nach Rundu. Viel Spaß!


Mit der Fahrt hatte ich richtig Glück. Ich dürfte nämlich bei Schülern von mir hinten im Baggy mitfahren. Dieser war bequem mit Matratzen ausgelegt und sogar eiskaltes Savannah Cider gabs praktisch obendrauf. Meine zwei Schüler waren zwar nicht so begeistert den Platz mit ihrer Lehrerin teilen zu müssen aber so ist das Leben halt :D

Nach knapp drei Stunden Fahrt, in der sich die Landschaft um mich herum immer grüner wurde, kamen wir in Rundu an. Zur Begrüßung hatte meine Freundin Caro, die ich in Rundu besuchte sich ausgedacht, dass wir erst einmal in einer netten Lodge lunchen. Von dort hatte man einen fantastischen Blick auf den Okavango-River und dahinter konnte man sogar schon Angola sehen. Außerdem bevölkerten den Garten einige Pfaue, was wirklich himmlisch aussah.



Aber mal ein paar Fakten zu Rundu: Es ist die zweitgrößte Stadt nach Windhoek, liegt im Nordosten von Namibia, mehr oder weniger direkt über Grootfontein "drüber". Namibia und Angola werden an dieser Stelle nur durch den Okavango getrennt. Ein breiter Fluss der auch in der Trockenzeit Wasser führt. Dementsprechend ist die Gegend viel grüner. Rundu's Bevölkerung ist hauptsächlich schwarz und auch viele Portugiesen leben hier. Wir als weiße sind dann schon so etwas wie eine Attraktion. In Rundu ist es sehr heiß. Es sind auch nachts gerade Temperaturen von 37 Grad und das macht es, zumindest für mich, echt schwer Schlaf zu finden.
Während meines Wochenendes gab es auch so einige Stromausfälle. Bei der Hitze ist dann auch gleich alles kaputt was man eventuell im Kühlschrank hatte. Nervig ist, dass man dann auch nicht mehr aufs Klo oder duschen kann.




Womit habe ich aber mein Wochenende verbracht? Also zweimal waren wir bei der portugiesischen Sekretärin der Schule eingeladen, in der Caro gearbeitet hat: der Rundu Christian School. Wie es so im südländischen üblich ist, wurden wir sehr ausreichend mit Essen und so einigen Margaritas versorgt (ihr müsst mittlerweile auch denken ich bin hier zur totalen Alkoholikerin geworden...hust, bin ich nicht). 

Samstag stand noch etwas ganz besonders an. Ein Freund von Caro, der auch einmal an unserem Projekt teilgenommen hat und hier jetzt jemanden geheiratet hat, wollte Lebensmittel und Geschenke in ein Dorf bringen, das es nicht so gut wie wir hat. Das Familienoberhaupt, ebenfalls ein Lehrer der Christian School hatte etwas Schwierigkeiten seine Familie zu ernähren. Deshalb waren wir erstmal groß einkaufen, finanziert durch Spenden aus Deutschland und sind dann in das Dorf gefahren. Für mich war das eine riesen Erfahrung! In einem Dorf wohnt immer eine Großfamilie in Holz/Strohhütten. Sehr interessant war, dass es im innern sogar kühler als draußen war. Die Hütten sind nämlich innen mit Termitenschlamm ausgekleidet und der wirkt wie eine Isolierung. Uns wurden alle Hütten gezeigt, auch wo sie ihr Fleisch aufbewahren und kochen. Das Wasser holen sie aus dem Fluss. Das zu trinken würde uns, Normalsterbliche wahrscheinlich tagelang ans Klo fesseln. Die Menschen hier sind es aber gewöhnt. Wir wurden richtig freundlich empfangen und extra für uns wurde "Running Chicken" und Milie Pap (Maisbrei). Das Hühnchen unterschied sich insofern von "normalem" Chicken, als, dass es sehr festes Fleisch hatte. Sehr sehnig. Extra für uns wurde es am Morgen geschlachtet und zubereitet. Dass es am morgen noch fröhlich rumgerannt ist konnte man auf jeden Fall schmecken. 







Und um das tolle Wochenende gebührend abzuschließen haben wir uns abends mit einem kleinen Picknick noch an den Fluss gesetzt und die großartige Aussicht genossen!









Bei der Heimfahrt zogen wieder viele kleine Hütten an mir vorbei...Tschüss Rundu!


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