Donnerstag, 15. Oktober 2015

Namibische Geschichte mit Laura - Teil 2

Namibia before the 19th century - Migration of the Bantu-speaking people


 


Lange ist’s her da hab ich euch ein bisschen was über die Anfänge Namibias und die ersten Einwohner erzählt, heute soll es um die verschiedenen Tribes gehen. Davon gibt es in Namibia ja eine Menge und auch diese haben eine Geschichte. 

Origin of the Bantu-speaking people

Also gehen wir wieder weit zurück, reisen in die Vergangenheit und befinden uns jetzt im westlichen Zentralafrika, heute bekannt als Nigeria und Kamerun. Dort befindet sich eine Gruppe von Menschen, zusammenfassen kann man sie als Bantu-speaking people, die schon Pflanzen anbauten wie Kürbis und Bohnen. Damit sind sie was Besonderes denn die San, zuvor, waren ja „nur“ Jäger und Sammler. Sie hatten auch schon Schafe, die sie sich hielten. Also, also diese Menschen irgendwann immer mehr wurden, wurde das Land knapp und sie mussten sich eine Lösung überlegen. Wie sonst sollten sie an genügend Wasser kommen oder an Land um ihre Herden grasen zu lassen. Einige Gruppen dieser Leute machten sich also auf den Weg um neues Land zu erkunden. Irgendwann landeten sie dann in Namibia. Doch welche Gruppen waren das eigentlich genau, und wo lebten sie?

The Ovambo

Um 1500 herum kamen die Vorfahren der Ovambo Tribes von Zentralafrika bis zu einer Region in der sich der Kavango Fluss befindet. Wahrscheinlich überquerten sie den Fluss, folgten ihm bis zum Etosha Pan und dort blieben sie dann. Nördlich vom Etosha Pan fanden sie Land, das sich hervorragend zum Pflanzenanbau und zum Halten von Vieh eignete. Sie splitteten sich in verschiedene Untergruppen, jeder mit eigenem Anführer und jeder unabhängig voneinander mit eigener politischer Struktur und eigenem Territorium. Dem Anführer assistierten einige Ratsmitglieder. Jeder Familie musste für sich selbst sorgen und so war es die Aufgabe der Frauen Landwirtschaft zu betreiben und die Aufgabe der Männer für das Vieh zu sorgen. Sie hatten große Körbe in den z.B. Getreide bis zu fünf Jahre aufgehoben werden konnte.
Sehr interessant ist, dass die Ovambos nach dem Prinzip der Matrilinearität leben. Das heißt, dass die Familie der Mutter wichtiger ist. Zum Beispiel ist der Bruder der Mutter das Familienoberhaupt und nicht der Vater etwa. Chef wird zum Beispiel dann auch der Bruder oder wenn es keinen Bruder gibt, ein Sohn der Schwester. Vielleicht googelt ihr das mal selber, ich fand es etwas schwer zu verstehen. Aber man bildet sich ja immer weiter.


The Kavango

Die Kavango sind, laut Historiker, ursprünglich Ovambos, die sich von diesem Tribe absplitteten als sie Namibia erreichten. Sie bewegten sich westwärts bis sie den Ort erreichten an dem sie heute noch leben: am Okavango River. Auch sie splitteten sich in unterschiedliche Tribes ab. Die Vakwangali, Vambunza, Vashambyu, Vagciriku und die Hambukushu. Die natürliche Umgebung des Flusses machte es möglich für sie, dort permanent zu siedeln. Sie lebten nach dem Prinzip Landwirtschaft, Fischen, Jagen und Viehhaltung nur so weit zu betreiben, dass ihre eigenen Bedürfnisse gedeckt waren.
Auch die Kavangos leben nach dem Prinzip der Matrilinearität. Die Chefs der fünf Tribes sind alle Mitglieder von wichtigen Familien basierend auf der Blutlinie der Mutter. Damit kann auch nur ein Bruder oder ein ältester Sohn, der ältesten Schwester Chef werden und nicht der Sohn des Chefs selbst.


The Ovaherero

In der Mitte des 16. Jahrhunderts, kurz nachdem die Ovambos und Kavangos sich in Namibia niedergelassen haben, erreichten die Ovaherero Namibia. Sie gehörten zu denjenigen die sich Vieh hielten. Zuerst wollten sie wohl auch das Gebiet nördlich von Etosha einnehmen, jedoch war die Gegenwehr der Ovambos zu stark für sie und so zogen sie weiter Richtung Kaokoland. Was sich lecker anhört ist in Wirklichkeit eine sehr trockene und bergige Gegend. Aufgrund ebenjener unwirtlichen Gegend beschlossen einige von ihnen sich abzuspalten und weiter in die Mitte Namibias zu ziehen. Diejenigen die in Kaokoland blieben, nannten sich dann Ovahimba und Ovatijimba.
Traditionell haben die Herero keine strenge politische Struktur, das änderte sich erst als sie sich permanent in Zentralnamibia nieder ließen und „Tjamuaha“ ihr Chef wurde. Dieser Name wird in Teil 4 der namibischen Geschichte nocheinmal wichtig werden, also merkt ihn euch!
Die Grundsteine der Religion des Stammes waren das rituelle Feuer, das vom Dorfältesten am Leben gehalten wurde und der Lobpreis auf die Vorfahren. Das Feuer ist traditionell verortet zwischen dem Eingang der Haupthütte und dem Viehgehege. Es symbolisiert den Kontakt zwischen dem Leben und den Verstorbenen Familienmitgliedern.
Die Hereros hielten immer Ausschau nach dem besten Platz zum siedeln z.B. wo es genug Wasser gab. So war es immer einfach für sie umzuziehen, auch nach einer langen Zeit. Ihr Ein und Alles war ihr Viehbestand.


The Caprivians

Die Caprivi Region dürfte vielleicht einigen bekannt sein, als eine der schönsten Gegenden Namibias. Sehr grün, sehr wasserreich mit einigen Flüssen! Auch hier hat sich ein Tribe niedergelassen. Dieser betrieb eine „mixed economy“ bestehend Viehhaltung, Landwirtschaft, Fischen und Jagen.
Die Masubiya und die Mafwe, beides Stämme der Caprivi Region, wurden regiert von einem Stammeschef, ein Berater stand ihm dabei zur Seite, sowie eine Art Rat. Das soziale System dieses Stammes basierte auf der Blutlinie der Väter. Auch üblich war es mehrere Ehefrauen zu haben. Diese Tradition überlebte sogar bis heute!
Für die Relgion der Caprivians war ebenfalls die Anbetung seiner Vorfahren sehr wichtig. Für den Stamm stellen sie die Wächter der Familienseelen dar.

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