Freitag, 4. September 2015

Lasst die Spiele beginnen!

Anfang des Terms


Es ist soweit, viele haben darauf gewartet, dass ich endlich zu arbeiten anfange und euch nicht länger mit Urlaubsbildern neidisch mache :D Ja, der letzte Post ist lange her. Das lag größtenteils daran, dass ich im Rest des Urlaubs kein Internet hatte. Es fehlen Berichte einer ganzen Woche Urlaub, und die kommen auch noch nach. Versprochen! Rechnet Montag bis Dienstag damit. Zuerst muss ich fast 1000 Bilder aussortieren >.<

Damit ihr jetzt nicht trotzdem auf dem trockenen sitzt, werde ich von der ersten Schulwoche erzählen. Klar, die Schule und viele der Schüler kannten wir schon, die letzten zwei Examenswochen hatten wir ja schon die Ehre, unsere Zeit in der Schule zu verbringen. Doch jetzt, jetzt gehts wirklich los. Dienstag, am ersten September fing der dritte Term des Schuljahres an. Montag wäre Stuff-meeting gewesen, das ich gleich "Afrika-like" verpasst habe, weil ich nach meinem Urlaub nicht mehr nach Grootfontein gekommen bin. Der Bus fuhr erst am Montag Abend und so habe ich das Wochenende mit einigen der anderen Studenten hier nochmal entspannt verbracht. Alles kein Problem hier.

Doch jetzt endlich zur Schule! Zuerst war Kirche, das ist in Deutschland nicht anders und damit nicht wirklich besonders. Die Rede des Principals und die Predigt waren auf Afrikaans und so hatte ich ausgiebig Zeit, den Innenraum der Kirche zu bestaunen. Und danach wurde ich schon auf meine erste Klasse losgelassen. Kunst in der 4. Ich hab sie erstmal Namensschilder basteln und verzieren lassen. Das ist ja Kunst, irgendwie. Die nächsten Stunden, eine Doppelstunde, durfte ich Grade 5 kennen lernen: Ein bunter zuckersüßer Haufen kleiner Rotzlöffel. Da das Fach "Art" hier nicht nur Malen beinhaltet, sondern auch Musik und Theater, wurden die zwei Stunden ein buntes improvisiertes Konglomerat aus allem. Die nächsten Stunden Kunst werden aber besser vorbereitet sein, das verspreche ich :D
Meine Hauptaufgabe liegt ja eigentlich bei Deutsch. Dieses Fach darf ich zwei charmanten Neuntklässlern unterrichten und zwei Wochen lang noch, bis zu ihrem Examen, einer 12. Klässlerin. Da liegt das Niveau des Unterrichts schon etwas anders. Ich teile mir die Stunden ja mit Finni, sie übernimmt den Rest, die 8 und 11. Klasse. Zusätzlich dazu, gebe ich Introduction German in Grade 4 und 5. Die Stunden die ich da diese Woche schon gegeben habe, haben richtig Spaß gemacht! Die Kleinen sind noch so motiviert was zu lernen und sich neue deutsche Wörter zu merken, dass ich praktisch alles machen kann und sie damit glücklich mache. Ich habe diese Woche mal mit den "Farben auf deutsch" angefangen und Flüsterpost mit allen deutschen Wörtern, die sie bereits kennen hat die Leistungsabfrage ersetzt, um herauszufinden was sie überhaupt schon können. So macht Lernen hoffentlich Spaß.
Apropos Spaß. Ich muss ja auch noch Geschichte in der Achten unterrichten. Ja, ich mag Geschichte. Was ich nicht so mag ist ein Haufen pubertierender Mädchen und Jungs. Sie können sicher ganz lieb sein... :D aber anscheinend nicht so zu mir. Aber mal ehrlich, ich habe früher auch lieber gequatscht als dem Unterricht zu folgen. Für mich ist der Geschichtsunterricht trotzdem sehr spannend. Die Themen kenne ich ja noch nicht und so muss ich mir vor jeder Stunde erst in das Thema hineinlesen und lerne damit genauso viel wie die Schüler. Sehr praktisch. Zurzeit geht es über die San. Das sind die ersten Buschmänner die in Namibia angekommen sind. (Ach ja, wärt ihr interessiert an einer wöchentlichen namibischen Geschichtskolumne hier auf dem Blog? Schreibts mir in die Kommentare!)

Ihr seht also, alles so wie Schule in Deutschland. Nunja, vielleicht nicht ganz genauso. Klar, einige Unterschiede gibt es schon. Die Stunden sind hier fünf Minuten kürzer und so umfasst ein Schultag hier statt 6, ganze 8 Stunden bis ein Uhr mittags. Für euch mögen fünf Minuten weniger nicht tragisch klingen, jedoch bedeutet es für mich als Lehrer fünf Minuten weniger Zeit. Unterschätzt das mal nicht. Die Stunden rennen hier nur so! Dazu kommt, dass ich jedesmal vor der Stunde schauen muss welcher Raum gerade frei ist. Feste Klassenzimmer gibt es hier nicht wirklich. Aber gut. Afrika halt, ne.

Insgesamt hab ich gerade gut zutun alle Stunden vorzubereiten aber das war ja klar und während meiner Freistunden habe ich auch genug Zeit dafür. Und es macht wirklich Spaß bis jetzt!

So, ich hoffe ich konnte gerade wieder bestätigen, dass ich noch lebe und hoffe euch gehts auch gut! Totsiens! (Afrikaan für Auf Wiedersehen)

1 Kommentar:

  1. Also Lila, da fragst du noch, klar hab ich Lust auf eine wöchentliche Geschichtskolumne ;-) Das mit dem Unterricht hört sich echt voll locker und entspannt an und klar ist irgendwann jeder pubertierende Jugendlich gleich, egal ob in Europa oder Afrika ;-)

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