I ♥ Namibia

Impressionen eines Landes

Es gibt immer große Ereignisse über die ich euch in meinem Blog berichte, aber meine Zeit in Namibia besteht nicht nur aus diesen größeren Erlebnissen, es gibt auch wundervolle kleine wertvolle Momente. Und unter dieser Überschrift "Impressionen eines Landes", möchte ich euch davon berichten!

Zuerst, der Sternenhimmel. Bei uns ist die Lichtverschmutzung so stark, dass man nur Sterne sieht wenn man etwas raus aufs Land fährt. Und auch da sieht man sie nicht so toll. Hier aber, hier sieht man jede Nacht Sterne, überall. Und wie! Die Sternbilder sind so klar, so schön, dass man abends sich in seinen eigenen Garten setzen kann und das Firmament genießen kann.

Ebenfalls absolut entspannend ist die bereits erwähnte Stille in Namibia. Man hört kaum Autos, Flugzeuge oder anderes. Die letzten Tage saß ich während der Schule, weil ich nichts zutun hatte, im Pausenhof in der Sonne, habe die Augen geschlossen und der Stille gelauscht. Man hört wirklich nur den sanften Wind, der einen warm umarmt und die exotischen Vögel. Die Vögel hier hören sich natürlich nicht wie die Vögel in Deutschland an. Sie schreien ganz anders. Zwitschern kann man auch nicht sagen, sie schreien eher. Am ehesten kann man sie vielleicht damit beschreiben, wenn man an typische Dschungelgeräusche denkt. Absolut schön und das Bedürfnis nach Fernweh wird dabei gestillt.

Sowieso die Landschaft hier. Klar ist sie vollkommen anders und in meinen Posts zur Safari und dem Reiten habe ich sie schon genügend beschrieben aber es hat einfach ein ganz besonderes Gefühl zur Folge wenn man davon die ganze Zeit umgeben ist. Vor einigen Tagen war ich alleine einkaufen. Der Weg zur Mall führt etwas aus Grootfontein raus und über ein Schotterfeld. Ich lief in der sanften Wintersonne, unter mir der weiche Sand, der aufwirbelt als ich hindurch laufe, mein Blick schweift herum, ich kann weit, weit sehen. Hinter den letzten Gebäuden von Grootfontein sehe ich steinige Wüste, Büsche und Palmen. Ganz weit hinten sehen ich die Berge schimmern. Und über allem steht wie immer der unvorstellbar blaue Himmel. Heute zieren mal Wolken den Himmel. Ich sehe sie seit zwei Wochen das erste Mal wieder.

Nun bin ich ja schon jemand, der gerne Landschaft genießt, jedoch gibt es auch noch so viel mehr tolle Impressionen. Vorallem die, die Kultur und die Menschen hier betrifft. Ich glaube, ich habe noch nie erzählt, wie schnell die Menschen hier essen. In Windhoek waren wir mit einigen Einheimischen indisch essen und kaum waren wir fertig wollten sie zahlen und gehen. Und hier müssen Finni und ich uns immer sehr beeilen, dass wir fertig essen, weil alle hier das Essen in Rekordzeit verschwinden lassen und dann abräumen. Ich hab in meinem Leben noch nie so schnell gegessen! Du hast zehn bis fünfzehn Minuten und dann musst du fertig sein. Nachschlag? Dafür musst du eben deine erste Portion runterschlingen. So ganz gesund kann das nicht sein. Aber naja, ich hab mich mit dem Fakt abgefunden, hier sicher nicht abzunehmen. Dafür gibts hier einfach zu wenig Gemüse und Milchprodukte und zu viel Erdnussbutter und frittiertes Chicken.

Gestern waren wir auf dem bunten Abend der deutschen Privatschule eingeladen und es war wirklich nett. Die Kinder haben ihre Klavier und Theaterkünste vorgeführt und es gab ein Bufett und eine Bar. Was will man mehr?! Was ich aber erwähnen sollte, und das ist mir auch schon öfters hier aufgefallen, mit Alkohol wird hier irgendwie anders umgegangen. Auf der einen Seite gibt es extra Spirituosen Shops die Samstags schließen, so, dass man über das Wochenende keinen Alkohol nachkaufen kann (habe ich erwähnt, dass alles auch sonntags offen hat??) und auf der anderen Seite servieren die Namibier auf einem Schulabend, auf dem hauptsächlich Eltern zugegen sind alle möglichen Arten Schnaps. Jägermeister ist hier sehr populär!
Samstag sind wir auf das Erntedankfest von Grootfontein eingeladen, auf dem wir von der Schule aus die Bar betreiben. Und unser Direktor hat uns versprochen uns zu zeigen wie man in Namibia "trinkt". Ja, könnte lustig werden...

Ach ja, ab heute sind hier Ferien. Wir müssen trotzdem in die Schule weil alle Lehrer hier "ein bisschen" Zeit brauchen ihre Noten fertig zu machen. Aber, hey, es sind Ferien und deshalb kam der Principal heute in Flip Flops :D

Zum Schluss dieses, von den Themen her, sehr bunten Eintrags. noch einige Impressionen in Form von Bildern: (euch ein tolles Wochenende, und danke für die vielen, tollen Kommentare von euch!)