Freitag, 21. August 2015

Safari, Safari, Safari

Konferenz der Tiere


Bei den ersten Sonnenstrahlen des Tages haben meine Mutter und ich uns auf den Weg gemacht zum Morning Game Drive. Noch etwas müde von der kurzen Nacht begrüßten wir unsere drei Mit-Safari-Weggefährten, eine Familie aus Frankreich und unseren netten Guide. Während die rot leuchtende Sonne sich den Horizont hinauf schob, stiegen wir in den offenen Geländewagen. Kuschelige Decken für uns, lagen schon bereit. Und los ging's zur Fotosafari. Die nächsten 2,5 Stunden würden ganz den Tieren gewidmet sein. Und vielleicht werden wir auch eins der seltenen Exemplare des weißen Nashorns zu sehen bekommen, das es nur hier um Windhoek zu sehen gibt?

Im kalten Wind des Morgens bahnt sich das Geländeauto seinen Weg durch die Grassavanne. Schon nach kurzer Zeit sehen wir die ersten Tiere. Den Anfang machte ein Wasserbock, gut erkennbar an seinem runden, weißen Streifen auf dem Arsch. Einige hundert Meter weiter kreuzten wunderschöne Springböcke und ein Gnu unseren Weg. Die süßen, kleinen Springböcke finde ich sowieso super mit ihrer Musterung.



Als nächstes bekamen wir eine Gruppe von Straußen vor die Augen und die Kameralinse. Ein Mann, erkennbar an der schwarzen Farbe und drei Weibchen, mit den grauen Federn. Hier in Namibia ist das schon meine zweite Begegnung mit diesen Exemplaren und sie haben sich tatsächlich zu meinen Lieblingstieren gemausert. Sie sind so groß und stolz und auch gefährlich. Einfach wunderschöne Tiere!

Kurz nach den Straußen, dann ein Highlight: Eine Herde Zebras! Nachdem ein Blick auf sie uns auf der letzten Safari verwehrt geblieben war, rannten sie uns hier nur einige Meter am Auto vorbei. Ich kann nur sagen, dass sie wunderschön sind. Das sieht so erhaben aus wenn eine Herde Zebras vorbei galoppiert... Und sie sehen irgendwie tatsächlich wie angemalte Pferde aus :D Leider kann ich nicht genau sagen ob es sich um Bergzebras oder Flächenzebras handelt. Der Guide hat uns den Unterschied erklärt, aber ich war so aufgeregt mit fotografieren beschäftigt, dass ich nicht so genau zugehört habe.




So langsam hat sich unsere Umgebung auch von sehr staubiger Savanne in etwas grünere Steppe verändert. Gepaart mit der aufgehenden Sonne kamen wirklich tolle Bilder zustande.




Wir fuhren durch eine Art "Wiese" auf der sich eine Herde Springböcke und eine Herde Gnus tummelte. Das Streifengnu wird auf englisch "Blue Wildebeest" genannt, was sich gleichzeitig total witzig und echt schön anhört. Wenn diese Tiere alle zusammen das rennen anfangen, sieht das einfach beeindruckend aus!
Gleich danach stand direkt auf unserem Weg, ein total kleines Tier: ein Ducker! Sehr süß!


Einige Zeit fuhren wird nur still durch die wunderschöne (wie oft habe ich das Wort hier jetzt schon benutzt? Ich weiß nutzt sich ab, ist aber so wahr!) Landschaft, kamen tatsächlich an eine Zaungrenze des riesigen Hotelgundstückes bis es tatsächlich passierte! Der Guide war, den noch frischen Kackhaufen gefolgt und zwar zu einem Weißen Nashorn, auch Breitmaulnashorn genannt.

Meine Mama hat sich diese Begegnung wirklich gewünscht und ich kann auch nur bestätigen: Beeindruckende Tiere. Wir konnten ganz nah heran fahren und ich habe natürlich wie wild auf den Auslöser gedrückt. Ich dachte schon das wäre jetzt das Highlight gewesen, aber wir sind dann noch etwas weiter gefahren und der Guide hat auf einer verlassenen Lichtung noch einmal zwei der Tiere entdeckt. Mittlerweile waren wir schon 1,5 Stunden unterwegs und der Guide hielt. Und ihr werdet es nicht fassen wofür! Direkt, und wenn ich direkt schreibe, meine ich direkt, vor den Nashörnern stellte er einen Tisch auf, deckte ihn mit Kaffe, Tee und Keksen und sagte wir sollten ruhig aussteigen und einen kleinen Snack zu uns nehmen. Da haben wir uns natürlich nicht lange bitten lassen, sondern sind aus dem großen Auto geklettert und haben uns bei einer warmen Tasse Tee die Nashörner mal genauer angeschaut (und natürlich tausende Fotos geschossen ;) So eine Gelegenheit bietet sich ja wahrscheinlich nie wieder! Es ist wirklich unreal neben so majestätischen Tieren zu stehen. Sie grasten einfach friedlich weiter und haben uns kaum beachtet.
Bei einem netten Plausch mit den Franzosen habe ich zwischendurch auch echt vergessen, dass die da stehen...einfach Verrückt!










Völlig geflasht sind wir nach diesem Erlebnis wieder in den Wagen gestiegen um den Rest der Tour zu machen. Auf dem Weg zum Hotel zurück, wir haben nämlich eine wirkliche weite Strecke durch den Park zurückgelegt, sahen wir sie dann doch. Die Französin hatte die ganze Zeit schon darauf gehofft, die Giraffen! Und wie viele! Eine riesige Anzahl von den famosen Tieren stand auf einem Areal einfach rum, knabberte die grünen Blätter der Bäume ab und schauten so putzig über den Baumkronen heraus, dass ich auch hier meinen Auslöser heiß gedrückt habe.








Zum Ende der Tour, kurz vorm Hotel sahen wir die Wasserbock Familie wieder. So wie die Tour angefangen hat, so endete sie auch. Mittlerweile waren wir richtig hungrig geworden und glücklich lieferte man uns vorm Hotel wieder ab.
Das Erlebnis war wirklich richtig beeindruckend. So stellt man sich irgendwie Afrika vor. Ich glaube, da gibt es bei König der Löwen so eine Stelle wo sie die Savanne zeigen. Überall stehen Tiere rum, trinken aus Wasserlöchern, Vögel stoben in den Himmel und über allem steht das tolle Bergpanorama Afrikas... Genau so könnt ihr euch das vorstellen! Es war so friedlich und dadurch so einmalig. Wir mussten jetzt nicht extra die Tiere suchen gehen. Wir sind einfach "durch sie hindurch gefahren", könnte man sagen. Ich habe nicht von jeden Tier ein Foto machen können, wollte ich auch gar nicht. Manchmal saß ich einfach nur da, hab die Kamera sinken lassen und den Ausblick, der sich mir bot, genossen. Mal sprang ein Springbock oder einige Oryx vorbei. Ab und zu flog ein toller Vogel am Wagen vorbei. Oder eine Warzenschweinfamilie kreuzte den Weg...




Wer die Chance hat so eine Erfahrung zu machen, dem kann ich sie nur ans Herz legen, es ist etwas ganz Besonderes! Wer aus irgendwelchen Gründen diese Erfahrung nicht machen darf, dem konnte ich mit diesem Bericht hoffentlich trotzdem einen Einblick geben. Ich hoffe ihr konntet es euch etwas vorstellen wie so eine Safari aussieht und auch wie glücklich ich jetzt bin :-)
Aber nicht nur für euch ist dieser Bericht, auch ich werde hoffentlich in ein paar Jahren diesen Blog wieder lesen und mich freuen all das aufgeschrieben zu haben! Also Zukunfts-Ich sei gegrüßt! Und natürlich ihr alle da draußen, meine treuen Leser auch!



1 Kommentar:

  1. Genial, einfach genial! Wieder ein ganz toller Bericht mit echt klasse Bildern, hab echt bisschen das Gefühl auch dabei gewesen zu sein :-D

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